Sophie Taeuber-Arps Fluchtlinien

2015Animation, HD-Video, 10:10, Loop, stereo. Ton: Silvia Pachler.

Etliche Werke von Sophie Taeuber-Arp, die 1940-42 in ihrem Exil in Südfrankreich entstanden, zeigen in vordergründig ungegenständlichen Linien-Geflechten Sechssterne, Haken und Peitschen. Die Kompositionen aus geschwungenen Linien haben zum Teil etwas Verlorenes, Schwimmendes, Gebrochenes. Sie wirken teils gezielt „wirr“, was für alle früheren Werke von Taeuber-Arp ganz untypisch ist. Meine These ist, dass Taeuber-Arp in ihre bisher rein formalen Werke angesichts von Krieg, Verfolgung und Flucht entsprechende Symbolik einführte. In Taeuber-Arps „Lignes“-Werkgruppe erscheint auch ein Aspekt von DADA: Die Sinn und Ordnung verweigernde Kunst der Kriegsflüchtlinge.

Die Animation, die acht Werke von Sophie Taeuber-Arp aus der Gruppe der „Lignes“ (1940-42) mit Fotos aus dem 2. Weltkrieg kombiniert, zeigt die Verbindung und die Diskrepanz zwischen Taeuber-Arps künstlerischem Tun und der Welt des Krieges und der Verfolgung. Das Video thematisiert diesen für Künstler/innen bis heute aktuellen Konflikt – Kunst in der Gegenwart von Unrecht und Gewalt. Ihre Kompositionen zu animieren liegt nahe, da sie in dieser Werkgruppe besonders viele Variationen aus gleichen Grundelementen schuf, und weil in ihrem gesamten Werk Tanz, Bewegung, Rhythmus eine wichtige Rolle spielen.

Installation: Projektion allein in dunklem Raum. Abrupte Wechsel zwischen hellen und dunklen Bildern führen zu mal relativ hell erleuchtetem, mal dunklem Ausstellungsraum.

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